Berufsausschluss


Ein wichtiges Ziel des nationalsozialistischen Regimes war der Ausschluss der Juden aus dem gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben. Als Mittel diente ihm die Stigmatisierung des gesellschaftlichen Verkehrs mit Jüdinnen und Juden, "Arisierungen", Entlassungen von jüdischen ArbeitnehmerInnen, Berufsverbote sowie der Ausschluss von Schulen und Universitäten. Neben der Segregation der jüdischen und "arischen" Bevölkerung zielte das Regime auch darauf ab, Juden die Existenzgrundlage zu entziehen und sie so zur Auswanderung zu drängen. Dieser Vorgang soll anhand der Ringstraßenzone dargestellt werden. Denn hier befanden sich nicht nur Palais und Museen, sondern auch Bildungseinrichtungen wie die Universität und die Technische Hochschule, die Hochschule für Musik und darstellende Kunst, die Akademie der bildenden Künste sowie zahlreiche Schulen. Außerdem waren hier die Staatsoper, das Burg- und das Akademietheater, das Volkstheater sowie zahlreiche kleinere Bühnen, das Konzerthaus, der Musikverein, das Künstlerhaus und die Sezession zu finden. Aus all diesen Institutionen wurden jüdische Studierende und MitarbeiterInnen sowie bald auch das jüdische Publikum ausgeschlossen.

Ausschluss aus Beruf und Gesellschaft (Auswahl)

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A / 1., Friedrich-Schmidt-Platz 1, Rathaus, Beamte der Stadt Wien
B / 1., Dr. Karl-Renner-Ring 1, Palais Epstein, Stadtschulrat
C / 1., Universitätsring 1, Universität Wien, Lehrende, Studierende, Verwaltung
D / 1., Universitätsring 2., Burgtheater, SchauspielerInnen, Regisseure, Dramaturgen,
       Verwaltung
E / 1., Opernring 2, Staatsoper, Orchester, SängerInnen, TänzerInnen, Regisseure,
       Verwaltung
F / 3., Lothringerstraße 20, Wiener Konzerthaus, Orchester, SängerInnen, Intendant,
       Vorstandsmitglieder
G / 1., Kärntner Ring 1, Hotel Bristol, Arbeitsplatz von Edith Sekules
H / 1., Stubenring 24 / Biberstraße 2, Kabarett „Lieber Augustin“,
       Ensemble und Direktorin
I / 1., Wiesingerstraße 11 / Franz-Josefs-Kai 1, Vereinssitz des Sportclub Hakoah,
       SportlerInnen, Funktionäre und Trainer
J / 1., Adlergasse 5, Musikhaus Richard Herzog, Arbeitsplatz von Erich Feuer
K / 1., Schottenring 26 / Gonzagagasse 23,
       Anwaltskanzlei von Desider Friedmann (Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde)
       und Siegfried Kantor (Präsident der Anwaltskammer)
L / 9., Berggasse 19, Ordination und Wohnung von Sigmund Freud
       und Fleischhauerei Siegmund Kornmehl